15 Jahre lang war ich als Sexualpädagoge für die pro familia tätig und habe in dieser Zeit so ziemlich alle Schulformen besucht, die es im Saarland gibt. Mehr als durch meine Therapieausbildungen konnte ich bei dieser Arbeit lernen, wie Kinder, Jugendliche und Erwachsene Sexualität lernen. Ich hatte nämlich das Privileg, vormittags mit Kindern und Jugendlichen arbeiten zu dürfen, und abends hatte ich dann die (Groß-)Elterngeneration mit ihren Themen in meiner Praxis sitzen.
So konnte ich direkt erleben, was passiert, wenn wichtige Fragen aus der Kindheit und Jugend nicht beantwortet werden (oder noch schlimmer: falsch), und was passieren kann, wenn diese Fragen sich dann zu handfesten, ausgewachsenen Problemen entwickeln.
Neben meiner langjährigen Tätigkeit als Sexualtherapeut und -pädagoge habe ich selbst eine eigene sexuelle Lerngeschichte als Mann aufzuweisen. Auch da hatte ich das Glück der Vielfalt. Neben der Playboy-Sammlung meines Stiefvaters standen Bücher meiner Mutter von Alice Schwarzer und Genossinnen. Weil es da auch irgendwie um Sex ging, habe ich sie ebenfalls verschlungen. Das war nicht immer ganz einfach, weil ich nicht so richtig verstehen konnte, wieso mein Spaß beim Lesen der Playboys (natürlich nur die guten Artikel!) irgendwas mit Frauenunterdrückung und solchen Sachen zu tun haben sollte.
Unterschiedlichste Männlichkeiten kenne ich von Sportvereinen, Baustellen, Bands, Reisen und aus zahlreichen Männergruppen, in denen ich Teilnehmer oder Leiter war. Ich finde Männer klasse!